Zuckerbäcker

Leseprobe aus: Der Zuckerbäcker und die Meerjungfrau

In Müggenäs lebte zu jener Zeit ein Zuckerbäcker namens Holgersson, der weithin für den besten Honigkuchen bekannt war. Die Leute kauften gern bei ihm und so lebte er in bescheidenem Wohlstand und doch war er im Grunde seines Herzens unglücklich, denn für ihn fand sich keine Liebste und auch nach all den Jahren war er noch immer allein. Und da er auch selbst seine süßen Leckereien gerne verkostete, war er dick geworden. Die Mädchen auf der Straße fanden das ganz lustig und lachten über ihn. Da wurde er umso trauriger. Jeden Abend saß er allein in seiner Stube und wenn es ihm gar zu schwer war, ging er an den Strand, dorthin, wo er ganz allein war, blickte auf das weite Meer hinaus und träumte davon, dass auch er eine liebe Frau finden möge, um mit ihr ein glückliches Leben zu führen.

Als er eines Abends am Strand saß und der sinkenden Sonne hinterhersah, seufzte er und seine Augen waren ganz traurig, denn er war einsamer denn je. Sogar den Honigkuchen auf dem Tuch, das er neben sich ausgebreitet hatte, ließ er liegen und meinte, dass es wohl nirgendwo eine rechte Frau für ihn gäbe. Er war über seinen betrüblichen Gedanken eingeschlafen und als er wach wurde, stand die Sonne schon tief über dem Meer.

Erschrocken fuhr er auf und sah eben noch eine Gestalt davonhuschen. Schon war sie hinter einem Felsen verschwunden. Er hörte ein Platschen, ein Wellen und Brausen, dachte aber es nur geträumt zu haben. Als er nun seinen Kuchen essen wollte, war der jedoch verschwunden.

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