Der Sohn des Friedhofswärters

Leseprobe aus: Der sohn des Friedhofswärters

Ich stand hinter einem der Bäume und sah zu, wie der Leichenwagen vor dem Eingang zum Friedhof anhielt. Der Bestattungsunternehmer, den ich vom Sehen her bestens kannte, stieg gemächlich aus und ging gefolgt von seinem Beifahrer zum hinteren Ende des Gefährts. Beide trugen sie schwarze Anzüge, wie stets zu diesem Anlass. Sie fuhren den Sarg auf einem ausklappbaren Gestell in die Aussegnungshalle, wo die Verstorbenen bis zu ihrer Bestattung aufgebahrt wurden. Unzählige Male hatte ich das schon mit verfolgt. Soweit also nichts Neues, wüsste ich nicht, dass es diesmal anders war. Denn der Tote war kein anderer als der alte Enten-John, wie wir ihn nannten. Mit bürgerlichen Namen hieß er Herbert Müller und sah aus, als wäre er ungefähr 70 Jahre alt, obwohl ich natürlich wusste, dass er viel, viel älter war. Und vor allem war er unsagbar böse.

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