Die Kobolde

Leseprobe aus: Die Kobolde

Der Heimweg war weit und beschwerlich. Er führte durch eine wilde Landschaft. Es war eine Gegend, in der man selten auf andere Menschen stieß. Auch wurde es in diesen Tagen früh dunkel und so war der Bauer froh, als er wieder zu Hause war. Er stellte den Schlitten in den Stall, spannte die Pferde aus und ging ins Haus, um sich am Feuer zu wärmen.


Als er zurückkam, um den Schlitten zu entladen, blieb er verwundert vor der Stalltür stehen. Drang da nicht Licht durch die Ritzen? Waren aus dem Stall nicht seltsame Geräusche zu hören? Ein Flüstern? Ein Schmatzen und Schlecken?


Bauer Lundstätt wurde misstrauisch. Er riss die Tür auf – doch im selben Augenblick war es mucksmäuschenstill. Er leuchtete mit der Laterne in den Stall hinein. Doch da war niemand zu sehen. Er war alleine. Der Bauer wusste nicht, was er davon halten sollte. Doch er war nicht jemand, der sich viele Gedanken über die Dinge machte. Da wollte er keine Zeit verlieren und begann damit, den Schlitten zu entladen. Als er die Tüten mit dem Kuchen und den Süßigkeiten ins Haus tragen wollte, sah er aber, dass diese bereits geöffnet waren und ein Teil des Inhalts fehlte.


Verwundert blickte er sich um. Auf dem Boden konnte er die Spuren zahlreicher kleiner Füße erkennen. Und tatsächlich waren überall um den Schlitten herum Krümel verstreut. Lag da nicht ein Stück Schokolade? Lag dort nicht der Rest eines Kekses? Der Bauer konnte sich das nicht erklären. Wieder im Haus erzählte er seiner Frau die seltsame Geschichte.

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